"Das Walnuss Haus. Küche des neuen Lebens" - eine Woche im kulinarischen und fachlichen Austausch mit Lemberg (Ukraine)
17.04.2019
So geht „Voneinander-Lernen“
In unserem Projekt „Das Walnuss-Haus. Küche des neuen Lebens“ unterstützt Wien Work mit seinem Know-How und seinen Erfahrungen KollegInnen eines Cateringprojekts für benachteiligte Frauen in Lviv/Lemberg (Ukraine).
Dabei geht es in erster Linie um den Aufbau einer Kurzschulung im Bereich „Catering“. Eine Ausbildung dieser Art gibt es bislang noch nicht. Sie kann viel dazu beitragen, ukrainischen Frauen wieder eine Chance am Arbeitsmarkt und auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben – und das sehr effizient!
Letzte Woche starteten zwei unserer Kollegen aus dem Bereich Gastronomie in Lemberg mit einer Woche Intensiv-Training direkt in der Hauptküche des „Walnuss Haus“. Unser Küchenmeister, Restaurantleiter und Ausbildungsbeauftragter, Thomas Kronlachner, sowie sein Kollege, Christoph Allinger, ebenfalls Küchenchef, sehen ihre Einbindung in dieses Projekt als eine sehr spannende und willkommene Bereicherung zu ihrer täglichen Routine.
Kulinarik und Hygiene - zwei Schwerpunkte
Nicht nur der kulinarische Austausch und die soziale Komponente – die Arbeit in einem multiprofessionellen Team und das voneinander Lernen - sind große Themen. Ein besonderer Schwerpunkt sind HACCP-Schulungen (engl. „hazard analysis and critical control points“ oder „Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte“) und die Implementierung von Hygiene Standards, wie sie in Österreich vorzufinden sind.
Es wurde in Lemberg viel gemeinsam gekocht – und die vielen österreichischen Spezialitäten wie Topfen- oder Apfelstrudel, Nockerln und Schupfnudeln wurden natürlich auch gemeinsam verkostet. Im Rahmen einer Feier für das gesamte „Walnuss-Haus“-Team zauberte das Küchenteam (um dem Thema „Austausch“ gerecht zu werden) ganz besondere ukrainische Schmankerln. Unsere beiden Kollegen probierten mit Begeisterung und einer großen Portion Neugierde.
Feste feiern
Ein besonderes Highlight dieser Woche war ein „Österreichischer Abend“, wo sich der Generalkonsul der österreichischen Botschaft und der oberste Chef der katholischen Kirche in der Ukraine sowie Andreas Wenninger vom Kooperationsbüro des OeAD einfanden. Es wurde reichlich und sehr österreichisch aufgetischt: Vom Schweinsbraten bis zum Krautsalat mit Speckwürferln und Serviettenknödel war alles dabei. Den Österreichischen Gästen hat es sichtlich geschmeckt und sie waren sehr erfreut über diesen kulinarischen Gruß aus ihrer österreichischen Heimat.
Feste soll man feiern wie sie fallen: Herr Kronlachner, unser Küchenmeister und Leiter des Restaurants „Speiseamt Seestadt“ hatte justament in dieser Woche auch Geburtstag. Die ukrainischen KollegInnen haben ihm nicht nur eine ganz wunderbare Torte gebacken, sondern ihm auch musikalisch mit einem Ständchen gratuliert. So viel herzliche Gastfreundschaft ist etwas ganz Besonderes!
An dieser Stelle sei unseren ukrainischen KollegInnen nochmal ganz besonders für ihren tollen Einsatz und ihren wunderbaren Empfang unserer österreichischen Kollegen gedankt.
Wie geht es weiter?
Unsere und die ukrainischen KollegInnen bleiben bis zum nächsten Projekttreffen im August im steten Austausch. So werden z.B. Dokumentationsvorlagen für Hygiene-Standards auf Ukrainisch übersetzt und Schulungen in HACCP durchgeführt – in ukrainischer Sprache. Dies erstreckt sich über Themen wie z.B. Heißhalte-Temperaturen, Dokumentation der Warenannahme bis hin zu Kontrollstandards bei einer Spülmaschine. Auch ein praktikables Lehrbuch zum Thema Küchenführung wird in die ukrainische Sprache übersetzt.
Wir freuen uns schon sehr auf die nächsten Projekt-Fortschritte!
Ansprechpartner:in
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Öffentlichkeitsarbeit & Externe Kommunikation, Marketing, Kooperationen
Mag.a Andrea Angermann
E: andrea.angermann@wienwork.at
T: +43 664 817 40 15
Gallerie
typisch ukrainische Speisen